Eine Reihe von Befehlen der Linux-Kommandozeile beginnen mit einem vorangestellten Buchstaben "z" gefolgt von einem mehr oder weniger bekannten Befehlsnamen. Diese Befehle arbeiten direkt mit gepackten Dateien und ersparen so das Schreiben eines komplexeren Kommandos, indem die Datei entpackt und über eine Pipe an den gewünschten Befehl übergeben wird. Es gibt allerdings auch Kuckuckseier wie den Befehl zdump oder zgv, deren Namen nur zufällig eine solche Form haben.
Die Endung "z" zur Kennzeichnung komprimierter Dateien verwendete schon pack, das erste Archivierungsprogramm unter Unix, das lediglich den Huffman-Code für die Komprimierung benutzte. Mit Z beginnt aber auch der Nachname von Jacob Ziv, der, zusammen mit Abraham Lempel, Ende der 70er-Jahren die Algorithmen für eine verlustfreie Komprimierung entwickelte, auf denen heute noch die meisten Kompressionsverfahren aufbauen, die in Packprogrammen verwendet werden. Auch das von DOS/Windows bekannte Programm pkzip verwendet diesen Algorithmus.
Die unter Linux üblichen z-Befehle sind Shell-Skripte aus dem Gnuzip-Paket, die das Programm gzip aufrufen. Diese Befehle können daher alle von gzip lesbaren Komprimierungsverfahren verwenden. Alte, mit compress oder pack gepackte Archive lesen sie genauso wie mit gzip komprimierte Dateien oder unter Windows gepackte Zip-Archive.
Der Befehl zcat gibt den Inhalt einer komprimierten Datei unkomprimiert auf der Standardausgabe aus und kann daher gut in einer Pipe verwendet werden, um die Daten über eine Pipe an ein anderes Programm weiterzugeben. Ein zum Befehl zcat gleichwertiges Kommando ist "gzip -dc".
Mit dem Befehl zmore können Sie sich den Inhalt einer Komprimierten (Text-)Datei seitenweise ansehen. Wenn eine Datei FILE existiert, dann ist ein Befehl "zmore FILE" äquivalent zum Kommando "zcat FILE | more". Existiert FILE nicht, dann versucht der Befehl zmore eine gepackte Datei zu finden, indem er die verschiedenen, bekannten Endungen komprimierter Dateien probiert. Vergleichbar zu zmore gibt es auch einen Befehl zless, der statt more das Pager-Programm less aufruft. Über die Umgebungsvariablen LESSOPEN und LESSCLOSE, und insbesondere mit Hilfe des Programms lesspipe oder lessfile, kann der Befehl less aber auch direkt mit komprimierten Dateien umgehen. Dieser Weg ist außerdem noch komfortabler als die Verwendung von zless.
Entsprechende Befehle gibt es auch noch für die Programme cmp und diff, sowie grep und dessen Verwandte fgrep und egrep. Die Befehle zcmp und zdiff rufen beide, mit unterschiedlichen Schaltern, das Programm diff auf. Der Befehl zdiff akzeptiert, wie der Befehl zcmp, die Angabe eines einzelnen Arguments und versucht dann die angegebene Datei mit dem unkomprimierten Inhalt einer mit gzip gepackten Datei zu vergleichen, die den gleichen Namen aber eine zusätzliche Endung ".gz" hat. Bei den zgrep-Befehlen können Sie bestimmen, welches grep-Programm aufgerufen wird, indem Sie die Umgebungsvariable GREP setzen.
Eine etwas andere Funktion haben die Befehle zforce und znew. Der Befehl zforce benennt mit gzip komprimierte Dateien um, falls sie keine Endung ".gz" haben, und der Befehl znew komprimiert eine mit compress gepackte Datei mit gzip neu, sodass sie weniger Platz benötigt.