Mit dem Linux-Befehl pstree können Sie ein Baumdiagramm der aktuell auf Ihrem System laufenden Prozesse erzeugen. pstree listet grundsätzlich nur die Prozessnamen auf. Wenn Sie ausführlichere Angaben zu den laufenden Anwendungen benötigen, verwenden Sie stattdessen den Befehl ps.
Sie können den Befehl pstree ohne weitere Optionen verwenden, in diesem Fall werden alle laufenden Prozesse gelistet. Durch die Angabe einer Prozess-Identifikationsnummer (PID) beschränken Sie die Ausgabe auf den gewählten Prozess und die davon abhängigen Unterprozesse. Um nur Prozesse eines bestimmten Benutzers anzuzeigen, geben Sie den entsprechenden Usernamen an.
Identische Prozesszweige fasst pstree auf einer Zeile zusammen. Wollen Sie dies verhindern, nutzen Sie die Option -c. Um alle Prozesse des Benutzers User1 einschließlich identischer Prozesszweige anzuzeigen, geben Sie also
$ pstree -c User1
ein.
Die Angabe der Prozess-Identifikationsnummern können Sie mit der Option -p aktivieren. Mit der Option -n sortiert pstree die laufenden Prozesse nach ihrer Identifikationsnummer.
Mit der Option -a zeigen Sie zusätzlich eventuelle Kommandozeilenargumente an. Die Option -c schaltet sich dabei automatisch ein.
Die Option -h dient zur Hervorhebung des gegenwärtig ausgeführten Prozesses. Ob diese Option auf Ihrem System verfügbar ist, hängt von der verwendeten Shellversion ab.
Die Zeilenlänge der Anzeige richtet sich nach den Dimensionen Ihrer Konsole. Wollen Sie abgeschnittene Zeilenenden vermeiden, verwenden Sie die Option -l.
Neuere Shellversionen nutzen in der Regel Unicode-Zeichen zur Anzeige des Prozessbaums. Wollen Sie stattdessen ASCII-Zeichen verwenden, nutzen Sie die Option -A. Sollte die Unicode-Anzeige deaktiviert sein, können Sie sie mit -U zuschalten.
Abhängig von der auf Ihrem System installierten Version von pstree können weitere Optionen verfügbar sein. Genaueres erfahren Sie im Handbuch, welches Sie mit
$ man pstree
aufrufen können.