kill

Der Shell-Befehl kill sendet Signale zur Steuerung von Prozessen. Er wird häufig verwendet, um Prozesse zu beenden, die nicht mehr auf normale Eingaben reagieren. kill ist ein Bestandteil des Pakets procps, welches in der Regel auf allen Linux-Systemen installiert ist.

Um einen Prozess mit kill anzusprechen, müssen Sie dessen Identifikationsnummer (PID) kennen. Rufen Sie daher zuerst die Liste der laufenden Prozesse und deren Identifikationsnummern mit dem Befehl

$ ps ux

auf. Alternativ können Sie auch den Befehl top verwenden.

Außerdem müssen Sie das zu sendende Signal festlegen. Um eine Tabelle der auf Ihrem System möglichen Signale anzuzeigen, geben Sie

$ kill -l

ein.

Die gebräuchlichsten Signale sind SIGTERM, SIGKILL, SIGSTOP und SIGCONT. SIGTERM versucht, ein Programm auf dem normalen Weg zu beenden. Dieses Signal wird gesendet, wenn Sie kill ohne die Angabe einer Signalkennziffer verwenden. SIGKILL erzwingt dagegen einen sofortigen Abbruch des angesprochenen Prozesses. Mit SIGSTOP pausieren Sie einen Prozess vorübergehend, mit SIGCONT setzen Sie ihn fort. Das zu sendende Signal ist vor der Prozessnummer anzugeben.

$ kill -SIGSTOP 1234

pausiert den Prozess mit der Identifikationsnummer 1234.

Sie können auch eine negative Prozess-Identifikationsnummer verwenden, um eine ganze Gruppe von Prozessen zu beenden.

$ kill -9 -1

erzwingt den Abbruch sämtlicher Prozesse, für die Sie Zugriffsrechte besitzen, mit Ausnahme von kill und root. Die negative 9 steht dabei für das Signal SIGKILL.

Das erzwungene Beenden eines Prozesses kann zur Instabilität des Systems oder gar zum Absturz führen. Sie sollten den Befehl kill -9 daher nur im Notfall verwenden, etwa wenn ein Prozess auch nach längerer Wartezeit nicht mehr reagiert.

kill ist ein sehr mächtiger Steuerbefehl. Eine Kurzbeschreibung können Sie mit

$ help kill

anzeigen. Detaillierte Informationen erhalten Sie mit den Befehlen info kill und man kill.

Montag, 26 März 2012 Posted in Linux Befehle FAQ
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