JOE

JOE ist ein konsolenbasierter ASCII-Texteditor für UNIX und DOS. Er war ursprünglich der Standardeditor für Linux, verliert aber heute zunehmend an Bedeutung und wird nur noch unregelmäßig aktualisiert. Gegenwärtig liegt das Programm in der Version 3.7 von 2008 vor. In der neuesten Version von Ubuntu ist JOE nicht mehr vorhanden, kann aber aus den Paketquellen nachinstalliert werden. Führen Sie hierzu den Befehl

$ sudo apt-get install joe

aus.

Das Interface von JOE ist an populäre DOS-Editoren wie WordStar oder Turbo C angelehnt, verfügt aber auch über einige Linux-typische Funktionen wie etwa das Vervollständigen von Dateinamen mittels der Tabulatortaste oder eine interne Befehlshistorie. Mittels einer umfangreichen Konfigurationsdatei können Sie das Programm an Ihre Bedürfnisse anpassen. Interne Einstellungen am Programm können Sie mit Strg-T vornehmen.

Seit Version 3.0 bietet JOE eine farbliche Syntaxhervorhebung, die eine Reihe bekannter Programmiersprachen unterstützt. Vorhandene Compiler können Sie direkt aus JOE heraus aufrufen.

$ joe [dateiname]

öffnet die betreffende Datei im Editor. Sie können auch mehrere Dateinamen angeben. Wenn Sie keinen Dateinamen festlegen, öffnet JOE eine neue, leere Datei.

JOE verwendet zur Steuerung vorrangig Tastensequenzen mit Strg, Strg-K oder Escape. Um etwa die interne Hilfe aufzurufen, drücken Sie die Tasten Strg und K und geben anschließend H ein. Mit Hilfe von Makros emuliert JOE auch Tastenkombinationen von WordStar, Emacs oder Pico. Um diese beim Start aufzurufen, laden Sie das Programm mit den Befehlen jstar, jmacs beziehungsweise jpico.

JOE ist ein sehr umfangreiches Programm und erfordert einen erheblichen Lernaufwand. Wenn Sie mehr erfahren möchten, geben Sie

$ man joe

ein.