gzip

 Der Shell-Befehl gzip ist das Standard-Werkzeug zur Komprimierung von Dateien in Linux. gzip gehört zum Umfang fast aller Linux-Distributionen, nur in Ausnahmefällen müssen Sie das Paket nachinstallieren.

Die Verwendung von gzip ist denkbar einfach.

$ gzip beispiel.txt

erzeugt eine komprimierte Datei namens beispiel.txt.gz. Beachten Sie, dass die Originaldatei dabei überschrieben wird. Wollen Sie dies vermeiden, benutzen Sie den Suffix -c.

Bei der Art der Kompression können Sie zwischen Geschwindigkeit und Effektivität wählen. Eine langsamere Kompression erzeugt stets eine kleinere Dateigröße. Um diesen Parameter zu regeln, fügen Sie eine Zahl zwischen 1 und 9 ein. Je kleiner die Zahl, desto größer ist die resultierende Datei. Standardmäßig ist die Option -6 ausgewählt. Mit

$ gzip -1 beispiel.txt

erzeugen Sie also in kurzer Zeit eine nur geringfügig komprimierte Datei. Wollen Sie detaillierte Informationen über den verwendeten Kompressionsgrad erhalten, nutzen Sie die Option -v.

Um alle Dateien in einem bestimmten Verzeichnis zu komprimieren, verwenden Sie die Option -r mit anschließender Angabe des Verzeichnisses. Um diese Operation im aktuellen Verzeichnis durchzuführen, geben Sie also

$ gzip -r .

ein. Beachten Sie, dass dabei für jede einzelne Datei eine komprimierte Version erstellt wird. Wollen Sie stattdessen alle Dateien in einem bestimmten Verzeichnis in eine einzige .gz-Datei komprimieren, so nutzen Sie hierzu den Befehl tar. Dieser erzeugt ein unkomprimiertes Archiv der gewünschten Dateien, welches Sie anschließend mit gzip komprimieren können.

$ tar -cf archiv.tar datei1 datei2 datei3
$ gzip archiv.tar

Falls Ihr Betriebssystem keine langen Dateinamen unterstützt, versucht gzip automatisch zu kürzen, erhält dabei aber stets drei Buchstaben der Dateiendung. Im Fall einer Namensverkürzung speichert gzip den ursprünglichen Dateinamen sowie den Erstellungszeitpunkt innerhalb der .gz-Datei. Mit der Option -n können Sie dies unterdrücken.

Mit der Option -d entpacken Sie eine bereits vorhandene komprimierte Datei. Anstelle dieses Parameters können Sie auch den Befehl gunzip verwenden, der weitergehende Möglichkeiten zur Feineinstellung bietet.

Darüber hinaus bietet der Befehl gzip einige weitere Einstellungsmöglichkeiten. Eine kurze Übersicht dazu können Sie mit der Option -h aufrufen. Um das detaillierte Handbuch einzusehen, geben Sie

$ man gzip

ein.

Montag, 26 März 2012 Posted in Linux Befehle FAQ
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