bunzip2

bunzip2 (oder bzip2-d) dekomprimiert alle als Parameter angegebenen Dateien. Dateien, die nicht von bzip2 erstellt wurden, werden erkannt und ignoriert, dazu wird eine Warnung ausgegeben. bunzip2 versucht, die Dateinamen für die entpackten Datei aus dem Archiv nach folgendem Schema zu generieren:


 

dateiname.bz2 wird dateiname
dateiname.bz wird dateiname
dateiname.tbz2 wird dateiname.tar
dateiname.tbz wird dateiname.tar
beliebiger_anderer_name wird beliebiger_anderer_name.out

Wenn die Datei nicht in einer der anerkannten Endungen .bz2, .bz, .tbz2 oder .tbz endet, beschwert sich bunzip2, dass der Name der ursprünglichen Datei nicht automatisch abgeleitet werden könne, und verwendet den ursprünglichen Dateinamen mit der Endung .out.

Wie bei der Kompression über bzip2 findet auch bei bunzip2 eine Dekompression von der Standardeingabe auf die Standardausgabe statt, sofern keine Dateinamen angegeben wurden. bunzip2 unterstützt die korrekte Dekomprimierung verketteter Archive und Dateien. Die Integritätsprüfung (über den Parameter -t) von verketteten komprimierten Dateien wird ebenfalls unterstützt.

Durch die Angabe der Parameter-Option -c können Dateien auch explizit in die Standardausgabe komprimiert und entkomprimiert werden. Die Komprimierung von mehreren Dateien auf diese Weise erzeugt einen Stream mit mehreren komprimierten Dateien. Solche Streams können allerdings nur korrekt mit bzip2 / bunzip2 Version 0.9.0 oder höher dekomprimiert werden. Frühere Versionen von bunzip2 werden nach der Dekomprimierung der ersten Datei des Streams stoppen.

bunzip liest wie bzip2 seine Argumente aus den Umgebungsvariablen BZIP2 und BZIP, um sie in dieser Reihenfolge zu verarbeiten und erst danach die im Aufruf über die Kommandozeile angegebenen Parameter zu berücksichtigen.

Die möglichen Rückgabewerte von bunzip2 entsprechen denen von bzip2, auch die optionalen Parameter sind dieselben. bzip2 komprimiert größere Dateien in Blöcken.Die Größe dieser Blöcke beeinflusst sowohl die Kompressionsrate als auch den Speicherbedarf während der Komprimierung und Dekomprimierung. Über die zusätzlichen Flags -1 bis -9 kann die Blockgröße auf 100,000 Bytes bis zu 900,000 Bytes (oder den Default-Wert) festgelegt werden. Zum Zeitpunkt der Dekomprimierung über bunzip2 wird die Größe der Blöcke aus dem Header der komprimierten Datei ausgelesen, bunzip2 reserviert dementsprechend ausreichend Speicher, um die Datei entpacken zu können. Da die Blockgröße im Header der gepackten Dateien enthalten ist, werden die beim Aufruf von bzip2 verfügbaren Block-Flags für bunzip2 obsolet und dementsprechend ignoriert.

Für Dateien die mit der als Default eingestellten Blockgröße (900K Blöcke) komprimiert wurden, benötigt bunzip2 etwa 3700 Kilobytes, um diese zu dekomprimieren. Um die Dekompression beliebiger Dateien auch auf einer 4MB-Maschine zu unterstützen, verfügt bunzip2 über die Option, Dateien unter Beanspruchung von nur etwa halb soviel Speicher, also circa 2300 Kilobytes, zu dekomprimieren. Die Geschwindigkeit bei der Dekomprimierung wird analog halbiert, die Option sollte also nur eingesetzt werden, wenn zwingend notwendig. Das zu setzende Flag ist "-s".

Im Allgemeinen wird dazu geraten, die größtmögliche Blockgröße zu verwenden, um den Zeitbedarf für die Dekomprimierung möglichst klein zu halten.

Montag, 26 März 2012 Posted in Linux Befehle FAQ
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