Sie planen ein größeres Projekt, welches auf mehreren Systemen basiert und überlegen sich, wie Sie diese am besten verbinden können? Hier gibt es zwei Möglichkeiten, entweder per Unterverzeichnis oder per Subdomain. Aber welche Variante ist hier die Richtige? Das kann pauschal nicht beantwortet werden. Aber anhand einiger Merkmale können Sie feststellen, welcher Weg für Sie der Bessere ist.
Im Folgenden erläutern wir Ihnen daher, worauf Sie bei der Wahl zwischen Unterverzeichnis und Subdomain achten sollten.
Zunächst gilt es festzulegen, was mit dem neuen Projekt umgesetzt werden soll. Ist es eine Webseite mit angebundenem Shop? Oder eine eLearning Umgebung, deren Kurse auf einer Webseite verkauft werden? Oder einfach nur ein Blog, der zu einer bestehenden Webseite separat betrieben werden soll. Dann macht ein Unterverzeichnis Sinn. Denn so zeigen Sie auch Suchmaschinen, wie Google oder Bing, dass die Inhalte der Umgebungen zusammengehören. Das wirkt sich positiv auf das SEO Ergebnis aus und hilft, das eigene Angebot besser im WWW auffindbar zu machen.
Gehören die Inhalte allerdings nicht so eng zusammen, beispielsweise wird ein internes Forum für Mitarbeiter parallel zur Webseite betrieben, ist eine Subdomain besser. Denn so zeigen Sie den Suchmaschinen, dass die Inhalte der beiden Umgebungen komplett voneinander getrennt zu betrachten sind. Dadurch ist die gegenseitige Wirkung geringer als bei einem Unterverzeichnis.
SEO ist ein gutes Stichwort. Die Nutzung eines Unterverzeichnisses ist SEO-technisch immer die bessere Wahl. Denn so listen Suchmaschinen die Inhalte unter dem gleichen Domainnamen, was sich wiederum auf die Ergebnisse aller anderen Inhalte der Domain auswirkt. Zudem erkennt ein Besucher immer direkt, dass der im Unterverzeichnis befindliche Inhalt auch wirklich zur besuchten Webseite gehört.
Eine Subdomain hingegen ist oft das Zeichen für einen gesonderten Inhalt, der nicht direkt mit der Hauptdomain zusammenhängt. Das macht es auch dem Besucher schwerer, den Zusammenhang zu erkennen. Er könnte auch missverstehen, dass er durch die Subdomain gar nicht mehr auf der Zielseite ist – und damit gänzlich von einem Abschluss zurücktreten.
Was aber, wenn die Systeme zu unterschiedlich in Anforderungen und gar Nutzerverhalten sind? Dann macht eine Subdomain mehr Sinn. Denn hier können Sie die Leistungen der „Domain“ komplett individuell festlegen. Dazu zählen auch PHP Werte, Webspace und andere Punkte. Wenn Sie sicherheitstechnisch das Maximum erreichen wollen, können Sie die Subdomain auch auf einen separaten Server zeigen lassen. Dies ist bei einem Unterverzeichnis nicht möglich und Sie müssen darauf achten, dass die verwendete Software ähnliche Spezifikationen besitzt. Falls das nicht möglich ist, könnte man noch versuchen, durch ältere Versionen mit Sicherheitsupdates das Vorhaben noch umzusetzen. Das ist aber in der Regel nur eine temporäre Lösung – keine Dauerlösung – denn die eingesetzten Systeme müssen ja auch gepflegt und aktualisiert werden. Das Problem würde daher nur verzögert werden, nicht zwingend gelöst. Es kann aber sein, dass sich die Anforderungen mit der Zeit angleichen.
Zuletzt gilt noch das Thema SSL zu berücksichtigen. SSL bzw. https ist inzwischen Standard im WWW und daher sollte jede Webseite per https erreichbar sein. Was hat das jetzt aber mit dieser Frage zu tun?
Bei Umgebungen in Unterverzeichnissen können diese das Zertifikat der Hauptdomain mit verwenden und benötigen kein Eigenes. Das spart Zeit bei der Pflege und Kosten bei der Anschaffung bzw. Verlängerung.
Bei Subdomains hingegen muss man entweder für jede Subdomain separat ein Zertifikat erwerben oder ein teureres Wildcard Zertifikat nutzen. Egal, welche Variante man nutzt, dies muss dann auf jeder (!) Umgebung separat eingebunden und gepflegt werden.
Sowohl die Nutzung einer Subdomain als auch eines Unterverzeichnisses hat Vor- und Nachteile, die genau abgewägt werden müssen. Letztendlich kommt es auf das Ziel an, welches Sie mit Ihrem Projekt und dem Einsatz der unterschiedlichen Systeme erreichen wollen.
Oft bringt ein Unterverzeichnis mehr Vorteile mit und ist daher meist eine gute Wahl. Sollte das aber nicht gehen, ist die Subdomain keine schlechte Alternative.