Photoshop ist jedem einem Begriff. Das kostenpflichtige Bildbearbeitungsprogramm wird heutzutage von jedem grafischen Künstler verwendet. Egal ob Nachbearbeitung von Fotografien oder handgemachten Bildern und Illustrationen, Adobe hat hier ein mächtiges Werkzeug für alle Designer und Fotografen erschaffen. Doch wie jeder weiß: Qualität hat seinen Preis und einige wünschen sich ein kostenloses Photoshop. Um ihr Programmangebot interessanter für alle zu machen, bieten Adobe nun seine Software in der Creative Cloud an. Hier zahlt man in einem monatlichen Abonnement für die Dienste, anstelle wie vorher eine Lizenz für das entsprechende Programm zu erwerben.
Besonders interessant wird es, wenn Sie Ihre Kreationen auf Ihrer Webseite veröffentlichen möchten. Dabei sollten Sie stets darauf achten, dass Ihre Bilddateien nicht zu groß werden, da es ansonsten zu lange dauert, bis sie geladen werden. Denn nicht alleine Serverleistung bestimmt, wie schnell Dateien bei Ihnen erscheinen. Viele Bildbearbeitungsprogramme bieten hier spezielle Formate und Werte, um Ihre Bilder möglichst stark zu komprimieren.
Gerade in diesen Zeiten lohnt es sich wieder, sich nach alternativen Bildbearbeitungsprogrammen umzuschauen. Denn der Markt hierfür ist noch relativ klein und innovative Programmideen werden offen von der Community aufgenommen. Daher möchten wir Ihnen gerne in diesem Beitrag einige Programme und Dienste vorstellen, die besonders für Amateurfotografen und angehende Designer interessant sein können. Denn ein gutes Bildbearbeitungsprogramm kann auch kostenlos sein.
Wir gliedern die Auflistung in zwei Teile: kostenfreie und kostenpflichte Alternativen zu Photoshop.
Im ersten Teil zeigen wir Ihnen kostenlose Bildbearbeitungsprogramme, die Sie auf den Seiten der jeweiligen Entwickler erhalten können. Anschließend zeigen wir Ihnen zusätzlich noch einige Softwarevertreter, für die Sie eine Lizenz erwerben müssen.
Die wohl bekannteste kostenfreie Photoshop Alternative ist GIMP. Der Begriff steht für "GNU Image Manipulation Program" und ist ein kostenloses und freies Bildbearbeitungsprogramm. Die Software wird bereits seit 1995 entwickelt, stetig verbessert und erweitert. GIMP ist auf allen Systemen lauffähig und bietet eine ähnlich große Auswahl an Funktionen wie Photoshop. Daher ist es hier ebenso schwierig wie bei der Adobe-Variante, die Grenzen der Software zu erreichen. Insbesondere Einsteiger und Anfänger in der Bildbearbeitung finden in der großen GIMP-Community viel Hilfestellung durch Nutzerforen und einer großen Zahl an Anleitungen in Text-, Bild- und Videoform.
Besonders Amateurfotografen haben sich sicher mit Photoscape beschäftigt. Die Software wurde 2007 veröffentlicht, ist kostenlos erhältlich und bietet viele hilfreiche Funktionen, die eigenen Fotografien in passendem Licht zu präsentieren. Die Fotos können dabei nicht nur nachträglich mit Filtern oder Effekten bearbeitet werden. Es lassen sich zudem kleine Animationen im GIF-Format erstellen oder Foto-Collagen problemlos erstellen. Trotz der umfangreichen Funktionspalette lässt sich das Bildbearbeitungsprogramm kinderleicht bedienen, was besonders Anfänger in der Bildbearbeitung direkt anspricht. An die Möglichkeiten von GIMP oder Photoshop kommt Photoscape jedoch nicht heran. Um das Programm kostenfrei zu lassen, werden die Updates durch Spenden der Benutzer finanziert.
Krita richtet sich besonders an Künstler, die viel am Computer zeichnen und illustrieren. Ursprünglich unter dem Namen "KImageshop" bzw. "Krayon" wurde es für das KOffice-Paket entwickelt. Nachdem der Name mehrfach geändert wurde, übernahm 2003 eine Gruppe von Entwicklern das Programm, das seitdem unter dem Namen "Krita" weitergeführt wird. Obwohl die Software hauptsächlich als Malprogramm konzipiert wurde, besitzt es ebenfalls Funktionen zur Bildbearbeitung. Dank der photoshop-ähnlichen Oberfläche lässt sich das Programm nicht nur an die eigenen Bedürfnisse anpassen, eine Umgewöhnung fällt dadurch zunehmend leichter. Aktuell lässt sich das Programm kostenfrei auf der Seite der Entwickler herunterladen. Aktualisierungen werden durch Spenden oder Kickstarter-Kampagnen finanziert.
Diese kostenlose Photoshop Alternative richtet sich besonders an Filmemacher. Mit CinePaint lassen sich ganze Bildserien parallel in einem Vorgang bearbeiten. Dabei unterstützt es bis zu 32 Bit Farbtiefe. Da sich zudem aus normalen Belichtungsreihen HDR-Bilder berechnen lassen, bietet es sich auch für Fotografen an, die Ihre Bilder in der Post-Produktion (das nachträgliche Arbeiten mit dem Bild) noch weitergehend verarbeiten. Das kostenlose Bildbearbeitungsprogramm leitet sich vom Quellcode her von GIMP ab, bei der Entwicklung ist zusätzlich Code aus vielen verschiedenen anderen Projekten miteingeflossen. Unter anderem wird das Programm aktiv in der Filmindustrie genutzt. So ist bekannt, dass die freie Software in vielen größeren Filmproduktionen verwendet wurde.
Der ursprüngliche Nachfolger der Microsoft Paint hat sein Ziel bei weitem übertroffen. Die Software ist Freeware und darf somit kostenfrei genutzt, der Quellcode jedoch nicht bearbeitet werden. Bei der Entwicklung orientiert man sich zudem stark an Photoshop, wodurch viele dort vorhandene Funktionen auch in Paint.Net wiederzufinden sind. Außerdem lässt sich das kostenlose Bildbearbeitungsprogramm durch einige Plug-Ins erweitern. So können Nutzer mit einer speziellen Erweiterung Photoshop-Dateien öffnen, bearbeiten und wieder speichern. Einziger Kritikpunkt ist, dass Paint.Net auf dem .NET-Framework basiert. Damit ist das Programm aktuell nur unter Windows lauffähig.
Seashore ist eine auf dem Cocoa-Framework von MAC OS X basierende Open-Source-Alternative, die für Nutzer mit reduzierten Anforderungen konzipiert wurde. Anfänglich haben sich die Entwickler stark an Ihrem Vorbild GIMP orientiert, allerdings hat man auf lange Sicht hin den Funktionsumfang stark zurückgeschraubt. Heute handelt es sich um ein von der Community weiterentwickeltes Programm, das stetig interessierte Menschen für die Weiterentwicklung sucht.
Für jede Aufgabe gibt es im Apple App Store eine passende App. So gibt es auch für den Mac eine eigene Bildbearbeitungssoftware, wie die kostenlose Photos App. Damit können Mac-Benutzer Ihre Bilder verwalten und bearbeiten. Es lassen sich einfach und bequem Filter für Farbe und Helligkeit verwenden, die Bildgröße anpassen und kleinere Korrekturen vornehmen. Die App wird daher direkt nur für Amateurfotografen empfohlen.
In Zeiten webbasierte Dienste haben sich auch einige Entwickler gedacht, Bildbearbeitung ebenfalls in den Browser zu holen. Somit lassen sich Bilder nun jederzeit, von überall, mit jeder Hardware problemlos bearbeiten. Besonders bekannt sind dabei die Lösungen Photoshop.com und Pixlr.
Bei Photoshop.com handelt es sich um reduzierte Browserversion der Adobe Software. Mit dem Express Editor, wie er sich nennt, kann man die schnellen Schnappschüssen mit wenigen Handgriffen bearbeiten, kleine Fehler ausbessern und optisch ein bissen herausputzen. Obwohl sich hier Photoshop kostenlos benutzen lässt, wird nur das JPEG-Format akzeptiert, was die Nutzungsmöglichkeiten stark einschränkt.
Pixlr hingegen wendet sich mehr an die Designer. Der Dienst bietet einen kompletten Editor mit verschiedenen Pinseln und Stiftvorlagen, sowie einigen Funktionen, wie man Sie auch aus vollwertigen Programmen her kennt. Wenn man sich zusätzlich noch dort einen Account erstellt, lassen sich die Bilder dort auf dem Server speichern, sodass man von überall her diese bearbeiten und erweitern lassen. Die Nutzung von Pixlr ist ebenfalls kostenlos.
Serif bietet eine Vielzahl an Software für Fotografen, Designer oder Filmemacher. Darunter befindet sich auch PhotoPlus. Das besonders an Fotokünstler gerichtete Bildbearbeitungsprogramm kann die üblichen Bildformate bearbeiten und glänzt insbesondere durch die Möglichkeit, Bilder über Einstellungsebenen zu bearbeiten. Dadurch können Fotografien bearbeitet werden, ohne die Ausgangsdatei zu verändern und damit einen Qualitätsverlust zu erhalten. Einsteiger in PhotoPlus können sich mit der Starter Edition in die grundlegenden Funktionen einarbeiten, das Programm kann später jederzeit in die Vollversion aktualisiert werden, jedoch ist hierfür eine Lizenz nötig, die Sie aktuell auf der Entwicklerseite erwerben können.
Die bekannten Entwickler Corel bieten mit PaintShop Pro ein mächtiges Bildbearbeitungsprogramm. Neben der Unterstützung von Raster- und Vektorgrafiken und dem Zusammenfügen von HDR-Bildern wird die Software jedes Jahr um einige Funktionen erweitert. Dazu zählt auch die Unterstützung der aktuellen Hardware, wie 4K-Monitoren, als auch eine Gesichtserkennung und eine stetige Erweiterung der Werkzeuge und Effekte. Allerdings wird das Programm auch stark kritisiert. Einigen Nutzern missfällt der Wandel der Software von einem einsteigerfreundlichen Hilfswerkzeug zu einem professionellen Grafikwerkzeug, dass Photoshop immer mehr ähnelt. Um PaintShop Pro zu nutzen, muss eine Lizenz bei den Entwicklern für 89,99€ erworben werden. Eine Testversion kann jedoch vorher heruntergeladen werden, um sich ein wenig mit dem Programm vertraut zu machen.
Adobe Lightroom hat sich so langsam aus dem Schatten seines großen Bruders Photoshop herausbegeben. Anfangs wurde das Programm schlicht als Fotoverwaltungssoftware entwickelt und genutzt. Heute bietet die Software einen angemessenen Ersatz für die Fotonachbearbeitung. Mit dem Fokus auf Fotografien werden regelmäßig die Möglichkeiten und Funktionen von Lightroom erweitert. Durch die Änderung auf die Creative Cloud kann man es heute jedoch nur noch zusammen mit Photoshop im Abonnement für etwa 12€ pro Monat erhalten. Als Alternative steht es jedoch nur alleine gut dar. Daher sollte man ruhig ein wenig Zeit im Internet verbringen, da sich hier noch einige Händler befinden, die Software-Lizenzen für Lightroom vertreiben.
Affinity Photo ist die Mac-Variante von PhotoPlus. Nach langer Testphase soll die Anwendung besonders durch seine Programmperformance und mit seinem Repertoire an Werkzeugen zur Optimierung und Korrektor der eigenen Bilder glänzen. Zudem besitzt es eine hohe Dateikompatibilität, insbesondere zum RAW-Format und es soll Änderungen in Echtzeit wiedergeben können. Wenn man Affinity Photo sein Eigenen nennen möchte, ist der Kauf einer Lizenz für 49,99€ unausweichlich sein.
Wer sich ungern lange in eine Software einarbeiten, keine Unmengen für ein Programm ausgeben und die eigenen Bilder einfach und ohne Probleme bearbeiten möchte, ist mit Acorn bestens bedient. Die ausschließlich für Mac entwickelte Bildbearbeitungssoftware richte sich besonders an Privatanwender, die zwischendurch gerne einfach kleine Korrekturen an Ihren Urlaubsfotos durchführen möchten, ohne sich stundenlang durch komplexe Programmumgebungen wühlen zu müssen. So lassen sich einfach Ebenen für die Bearbeitung erstellen und mehrere Bilder zu einer Collage zusammenfügen. Kaufen kann man die Software entweder über die Entwicklerseite oder direkt im App Store für jeweils 25,99$.