SMTP

SMTP steht für "Simple Mail Transfer Protocol" und bedeutet damit "einfaches Email-Übertragungsprotokoll". SMTP wurde bereits im Internet-Standard RFC 821 im August 1982 durch Jonathan B. Postel von der Universität Southern California vorgeschlagen bzw. definiert.

SMTP definiert ein direktes Übertragungsverfahren für E-Mails zwischen zwei Computersystemen unter zu Hilfenahme von TCP/IP. Vorhergehende Übertragungsverfahren basierten auf Store-and-Forward-Techniken, beispielsweise UUCP oder FTP-Mail, bei denen der Mail-Transport erheblich länger dauerte als bei der Nutzung von SMTP. Interessanterweise funktioniert eine SMTP-Übertragung auch ohne die Basis TCP/IP solange eine andere, gesicherte Transportschicht, z.B. Novells SPX, eingesetzt wird. Bestandteil des Protokolls ist der Handshake zwischen den beiden beteiligten Computersystemen, die Kodierung der Übertragung inkl. Flusskontrolle, Terminierung der Verbindung und die Definition der Fehlercodes. Bereits in der ersten Fassung wurde auch ein Relaying-Mechanismus zur ggf. verzögerten Weiterleitung einer Email definiert. Dies war damals vor allem nötig, um eine Brücke zu den alten Übertragungsverfahren schlagen zu können.

SMTP wurde beispielsweise um Authentifizierungsmethoden in RFC 1869 und gesicherte Übertragung über TLS (Transport Layer Security) oder SSL (Secure Socket Layer) erweitert. Heute sind diese Techniken erheblich wichtiger als 1982, wo die Zahl der Hostcomputer, die permanent im Internet erreichbar waren, noch sehr klein war. Zu dieser Zeit reichte eine simple Identifikation über die IP-Adresse als Sicherheitskriterium völlig aus und musste nicht im Protokoll verankert werden. Ebenso konnte die Email im Klartext übertragen werden, da die Wahrscheinlichkeit des unberechtigten Abhörens schlicht minimal war. Heute sind die Anforderungen an SMTP völlig anders gelagert. Praktisch keine E-Mail kann mehr ohne gesicherte Authentifizierung und zumeist auch verschlüsselte Verbindung übertragen werden.

Die frühen Wurzeln von SMTP und die regelmäßigen Ergänzungen unter Beibehaltung der Abwärtskompatibilität von SMTP gelten heute als wesentliche Ursache für die Spam-Problematik. Alle bisherigen abwärtskompatiblen Erweiterungen des Protokolls konnten letztlich das Spam-Problem nur behindern, jedoch nicht sinnvoll eindämmen. Daher kann man heute nicht mehr von einer wirksamen Kompatibilität sprechen, da viele Hosts die simple Übertragung nach RFC 821 ohne Authentifizierung unter Generalverdacht des Spams schlicht ablehnen. Weitgehende Maßnahmen in der Spam-Bekämpfung greifen sogar über die Grenzen des SMTP hinaus auf Erweiterungen des DNS-Systems zurück. Hier sollen beispielsweise in Zukunft die für eine Absenderdomain zulässigen Mail-Exchange-Server vermerkt werden und mit einem Domain-Schlüssel signiert werden.

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