Ping
"Ping" war ursprünglich (Ende 1983) ein simples Tool vom Entwickler Mike Muuss, um die Erreichbarkeit eines Netzwerkteilnehmers zu überprüfen. Dabei wird ein Paket an den Empfänger versandt, welches dieser direkt zurücksendet. Heutzutage wird von vielen Programmen nebenbei die Zeit gestoppt, und daraus der sogenannte "round trip delay", also die Latenz, ermittelt. Diese Verzögerungszeit, die üblicherweise in Millisekunden angegeben wird, nennt man dann Pingdauer oder Ping-Zeit, meist aber einfach Ping .
Der Ping beschreibt dementsprechend die Verzögerung, die ein gewisser Netzwerkteilnehmer besitzt. Ein sehr hoher Ping bedeutet also eine sehr große Verzögerung. Die Auswirkungen sind auch bei alltäglichem Gebrauch schnell ausgemacht: Nachrichten in Chats treffen Zeitverzögert ein, Telefonie oder Videotelefonie wird durch häufige Signalverluste (Stimme fehlt, Bild friert ein) fast unmöglich und zu guter letzt sind auch Videospiele kaum spielbar. Der Ping ist unabhängig von der eigentlichen Geschwindigkeit des Internetanschlusses, da die für den Ping-Test gesendeten bzw. empfangenen Pakete so klein sind, dass die Geschwindigkeit im Down- bzw. Upload keine Rolle spielt. Dadurch ist der Ping tatsächlich nicht als Messwert für die Netzwerkgeschwindigkeit, sondern nur als Latenzwert zu verstehen.
Beeinflusst wird der Ping zum einen von der Distanz zum angesprochenen Teilnehmer, zum anderen aber auch durch die Anzahl der zwischengeschalteten Geräte. Versucht man also z.B. aus Deutschland eine Verbindung zu einem Server in den USA herzustellen, würde man eine signifikant höhere Verzögerung feststellen, als bei einem Server in der unmittelbaren Umgebung. Ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Latenz ist die Anzahl der Geräte zwischen Gerät und dem Server. Wird die Anfrage durch mehrere Rechenzentren und Switches geschickt, verlangsamt sich die Reaktionszeit drastisch, da die gesendeten Pakete in jedem zwischengeschalteten Gerät kurzzeitig verlangsamt und umgeleitet werden. All das spielt sich im Bereich weniger Millisekunden ab, weshalb die Ursachenforschung meist lediglich bei einer exorbitant hohen Latenz wirklich erfolgreich ist.