ccTLD

Die Abkürzung TLD wird im Bereich des Internets für Domains der höchsten Ebene (Top Level Domains) genutzt. Hier versteht man unter der höchsten Ebene die letzten Buchstaben einer Domain, die die Domain einer IP-Adresse direkt zuordnen und mithilfe der Whois-Abfrage einem Besitzer direkt zuzuordnen ist.

Die Abkürzung ccTLD (country code, also länderspezifisch) stellt dabei eine Sonderform unter den TLD´s dar. Hier wird als Besitzer der ccTLD ein Land eingetragen. Den Ländern wird dabei ein Zweibuchstabencode (Alpha-2) nach ISO 3166 zugeordnet. Teilgebiete, die geografisch von ihrem Mutterland getrennt sind, haben häufig auch eine eigene ccTLD.

Um die ccTLD eines Landes nutzen zu dürfen, bedarf es einer Genehmigung. Die Richtlinien zur Freigabe werden dabei von den einzelnen Ländern eigenständig aufgestellt und überwacht.
Deutschland zum Beispiel ließ bis Oktober 2009 nur Domains zu, die vor der ccTLD .de mindestens drei Zeichen hatten. Nur wenige Ausnahmen waren zugelassen und stammten zum Teil noch aus der Anfangszeit des Internets.

In einigen Ländern gibt es Ausnahmen von der ccTLD Regelung. So benutzt zum Beispiel die USA zusätzlich zu der ccTLD .us noch .mil (millitary) für das Militär, .edu (education) für Bildungseinrichtungen wie Universitäten und .gov (government) für Regierungsseiten. Eine weitere Ausnahme wurde aus technischen und organisatorischen Gründen für die Europäische Union gemacht. Diese darf das ccTLD .eu benutzen, obwohl es sich hier nicht im eigentlichen Sinn um ein Land handelt.

Einige der wohl bekanntesten ccTLD´s haben ihren Bekanntheitsgrad oft nur aufgrund ihrer Zweckentfremdung erlangt. Die wohl am meisten genutzte Endung ist dabei .tv, die von Fernsehsendern genutzt wird. Eigentlich als ccTLD für Tuvalu eingerichtet und registriert, wird sie heute im großen Maßstab vermarktet. Eine eigens dafür eingerichtete Firma, DotTV, brachte Tuvalu geschätzte 50 Millionen Dollar ein. Dieses Geld nutzte der Staat, um eine eigene IT-Infrastruktur zu schaffen und um seine Aufnahme in die UN zu finanzieren. Ähnliches geschah auch mit der ccTLD .fm. Diese war eigentlich für die Föderierten Staaten von Mikronesien gedacht. Heute wird sie aber vielfach für Radiosender genutzt.

Für jede ccTLD wird der gesamte Raum ständig auf Übereinstimmungen oder Überlappungen kontrolliert. Dies wird mittlerweile, aufgrund der Masse an Domains, meist von eigens dafür eingerichteten Firmen erledigt. So entsteht für jede ccTLD eine zentrale Datenbank, in der alle Second-Level-Domains gespeichert sind. Dort kann man auch wichtige Informationen zu den einzelnen Domains, wie zum Beispiel den Namen des Betreibers erfragen.

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