Geheimnis Google Updates – und die Konsequenzen fürs SEO
Bereits seit Jahren verbessert Google seinen Such-Algorithmus durch regelmäßige Updates. Die Änderungen, die aus den Updates resultieren, haben zum Teil gravierenden Einfluss auf das Ranking. Das eine Update betrifft Webspam, das andere die Qualität des Contents von Websites. Welche Updates Google im Laufe der Zeit durchgeführt hat, welche Änderungen daraus resultierten und was das für die Website-Betreiber und -Administratoren jeweils bedeutet oder bedeutet hat, erfahren Sie hier.
Google Update und Data Refresh – so hängen die beiden zusammen
Änderungen im Google-Algorithmus betreffen in der Regel jeweils bestimmte Ranking-Kriterien. So hat sich zum Beispiel das Penguin-Update mit Webspam befasst und das Panda-Update mit dem Niveau von Website-Content. Allerdings ist die Qualität jedes Algorithmus-Updates abhängig von den Daten, auf deren Grundlage das Update aufgesetzt wird. Daher müssen diese Daten in regelmäßigen Abständen aktualisiert oder auch aufgefrischt (= refresh) werden.
Warum die ganze Aufregung um die Google Updates?
Diese Frage ist durchaus legitim, wenn Sie bedenken, dass Google nach eigenen Angaben mehrmals pro Tag kleinere Anpassungen erprobt und umsetzt. Ein so genanntes Core-Update ist jedoch von diesen kleinen Änderungen meilenweit entfernt und sorgt in der Welt des Online-Marketings grundsätzlich für erregte Gemüter. Kein Wunder, denn es kann tatsächlich sein, dass nach den Verbesserungen eine Webseite im Ranking direkt nach oben katapultiert wird, während andere, die sich vorher einer guten Position erfreuten, plötzlich völlig verschwinden.
Die wichtigsten Google Algorithmen-Updates im Überblick
Google Panda: Content is King
Das Rolling-out des Panda-Updates startete Anfang 2011. Websites mit geringer Qualität und oberflächlichem Inhalt wurden jetzt abgestraft, also im Ranking deutlich herabgestuft. Bereits nach dem ersten Roll-out waren rund 12 Prozent aller Suchanfragen betroffen. Seit der ersten Veröffentlichung aktualisiert Google das Panda-Update in etwa jährlichen Abständen. Seit Beginn des Jahres 2016 gehört Panda fest zum Kern-Algorithmus. Die Folge sind deutlich schnellere Abstrafungen minderwertiger Websites.
Betroffen sind vor allem Homepages, die Duplicate Content oder gehaltlose Texte beinhalten. Weiterhin sollte kein Spam erzeugt werden, und auch die Suchbegriffe auf der Website sollten nicht in zu hoher Anzahl erscheinen. Letzteres nennt sich im Fachjargon “Keyword Stuffing”.
Achten Sie darauf, dass Sie den Suchmaschinen ein geeignetes Maß an Keywords liefern, gleichzeitig aber auch die Besucher Ihrer Website mit hochwertigem Content und relevanten Informationen versorgen. Überprüfen Sie Ihre Website und/oder Ihren Shop in regelmäßigen Abständen. Glänzen Sie mit Unique Content und viel Mehrwert für Ihre Besucher, ist das Panda-Update praktisch ungefährlich für Sie.
Je einzigartiger und höherwertig die Inhalte Ihrer Homepage sind, desto besser ist das Ranking und damit die Auffindbarkeit Ihrer Seite.
Google Penguin: Aktiv gegen aggressive SEO
Das Penguin-Update wurde am 24. April 2012 aktiviert und auf Websites angesetzt, die allzu stark für die Suchmaschinen optimiert waren. Hochwertiger Inhalt einer Website spielt für ein optimales Ranking die Hauptrolle; SEO-Maßnahmen verbessern die Sichtbarkeit der Seite zusätzlich auf sozusagen künstliche Weise.
Professionelle SEO-Maßnahmen werden von Google durchaus belohnt. Dazu gehört die Optimierung von Inhalten, Quellcode und Formatierungen ebenso wie der tief gehende, Mehrwert bietende Content für die Besucher. Auch ein natürlicher Link-Aufbau hilft Google dabei, die Webseiten besser einzuordnen und entsprechend auffindbar zu machen.
Gefährlich wird es, wenn Sie das bereits erwähnte Keyword-Stuffing betreiben oder Sie tausende Backlinks eingekauft haben, die thematisch mit den Inhalten Ihrer Website nichts oder nur wenig zu tun haben.
Das Penguin-Update gehört wie Panda seit 2016 zum Kern-Algorithmus von Google und wird stetig weiterentwickelt.
Google Payday Loan: Gezieltes Vorgehen gegen Webspam und entsprechende Suchanfragen
Das Payday Loan Update wurde ab Juni 2013 weltweit ausgerollt, und zwar in einem Zeitraum von nur ein bis zwei Monaten. Die Algorithmus-Anpassung wurde für die US-Suche entwickelt und hatte weder mit Verlinkungen noch mit Content von Websites zu tun. Statt dessen standen Suchanfragen und Spamtechniken, die der Manipulation der Suchergebnisse dienten, im Mittelpunkt. Das Update 2.0 folgte im Mai des Folgejahres.
Das Payday Loan Update war nicht annähernd so umfangreich wie Penguin und Panda. Es betraf darüber hinaus deutlich weniger Suchanfragen. Bereits beim ersten Roll-out sagte Google aus, dass nur ungefähr 0,3 Prozent aller Suchanfragen betroffen seien. Aber es gab je nach Land durchaus abweichende Werte. Der Chef des Google Web Spam-Teams, Matt Cutts, informierte darüber, dass zum Beispiel 4 Prozent der Suchanfragen in der Türkei vom Payday Loan Update betroffen waren.
Der türkische Suchmarkt war dann auch scheinbar eines der Ziele dieses Updates. Überdurchschnittlich viele Websites landeten aufgrund illegaler SEO-Techniken, Webspam etc. auf dem Google Index. Darüber hinaus zielte das Payday Loan Update auf die Bereiche Kredite und Darlehen, Glücksspiel, Pornografie, rezeptpflichtige pharmazeutische Produkte sowie Drogen. Die Änderungen des Algorithmus wiesen also nicht nur auf bestimmte Länder, sondern auch konkret auf gewisse Marktsegmente. Andere Märkte dürften von den Auswirkungen des Payday Loan Updates kaum etwas bemerkt haben.
Beim Payday Loan Update 2.0 handelte es sich im Vergleich zum ersten Update um ein Data Refreshing der vorherigen Version. Die Technologien, anhand deren Webspam-Techniken und illegale SEO-Techniken erkannt werden, hatten sich deutlich weiterentwickelt und konnten mit der Version 2.0 entsprechend optimiert werden.
RankBrain und Künstliche Intelligenz – Sci Fi war gestern
Google ist bereits seit Jahren mit umfangreichen Forschungen zum Thema “Künstliche Intelligenz” beschäftigt. Jeden Tag registriert die Suchmaschine über drei Milliarden Suchanfragen – und davon werden ungefähr 15 Prozent zum ersten Mal gestellt! Um auch diese neuen Suchanfragen zu verstehen, in einen Kontext zu setzen und mit passenden Ergebnissen versorgen zu können, setzt Google auf den RankBrain Algorithmus.
RankBrain greift ein, wenn die Suchanfragen unbekannt sind und keine Datenhistorie vorliegt. Welche Suchintention liegt vor? Gerade bei Doppelbedeutungen hat Google Probleme, die Suchanfragen richtig einzuschätzen. Ein sehr aktuelles Beispiel ist das Wort “Falten”. Google weist in den Suchergebnissen sowohl Tipps zur Verringerung von altersbedingten Hauterscheinungen als auch Origami-Anleitungen aus.
Google on the road: Das Mobile Update
Bereits 2015 reagierte Google auf die Tatsache, dass immer mehr Suchanfragen über Smartphones und Tablets gestellt werden. Das Mobile Update ist auch unter dem Namen “Mobilegeddon” bekannt und stellt sicher, dass in den Suchergebnissen ausschließlich Websites gelistet werden, die im Responsive Design erstellt wurden. Ist Ihre Website für mobile Geräte optimiert? Falls nicht, sollten Sie dies möglichst umgehend nachholen, da Google seit dem Mobile Update nicht responsive Websites ohne weiteres abstraft und in den Suchergebnissen nicht mehr anzeigt. Ob Ihre Website optimiert ist, können Sie zum Beispiel hier testen.
Google Fred: unspektakulärer Name, hochgradige Verunsicherung
Das Google Fred Update wurde Anfang 2017 ausgerollt und sorgte für ungewöhnlich viel Verwirrung im Online-Marketing und bei Shop-Betreibern. Zahlreiche Websites rauschten im Ranking in den Keller, andere stiegen auf wie Kometen.
Da Google wie immer kaum Informationen über die aktuellen Updates herausgibt, wurde lange gerätselt, beobachtet und analysiert, was es mit Fred überhaupt auf sich hat. Bereits im Februar 2017 zeigten sich die ersten signifikanten Bewegungen im Ranking. Inzwischen ist ziemlich klar, welche Websites vom Algorithmus-Update namens Fred betroffen sind.
Der bekannte Anbieter von SEO-Tools Sistrix untersuchte rund 300 Domains, die seit März 2017 im Ranking deutliche Verluste zeigten. Die Domains stammten aus den USA, Deutschland, Großbritannien und Spanien.
Den Analytikern von Sistrix fiel auf, dass die abgestraften Websites zwei deutliche Gemeinsamkeiten zeigten: Sie weisen wenig Content und viele Werbeanzeigen auf. Es gibt zahlreiche Webseiten, die lediglich darauf abzielen, dass die Besucher irgendwelche Werbeanzeigen anklicken – Banner, Links etc. Diese sind für Google seit jeher ein starker Störfaktor. Weiterhin wurden Websites abgestraft, die gekaufte Links beinhalteten und auch gegen die Richtlinien für Webmaster verstießen.
Ein SEO-Experte aus Großbritannien vermutet, dass Fred aus zwei direkt aufeinanderfolgenden Updates besteht: Als Verbesserung des Penguin-Updates und als Core-Update für den gesamten Google-Algorithmus.
Die besten Tipps: So nutzen Sie die Google Updates für Ihr SEO
Am besten, Sie nehmen sich einen oder – je nach Größe Ihrer Internetpräsenz – mehrere Tage Zeit und prüfen Ihre Website auf folgende Punkte:
- Wie schnell lassen sich die einzelnen Seiten laden? – Je kürzer die Ladezeit, desto besser das Ranking. Prüfen Sie gegebenenfalls den Quellcode, inwiefern er sich vereinfachen lässt.
- Ist Ihre Website responsive? – Die Darstellung auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets ist ein Must-have, um das Ranking positiv zu beeinflussen.
- Werden die Daten verschlüsselt per HTTPS übertragen? – Je sicherer Sie die Daten Ihrer Besucher handhaben, umso höher stuft Google das Vertrauen Ihrer Website ein und belohnt Sie mit besserem Ranking.
- Wie hoch ist die Nutzerfreundlichkeit Ihrer Website? – Barrierefreiheit, gute Struktur, aktuelle Informationen, einheitliche Gestaltung in angenehmer Farbzusammenstellung, keine Wartezeiten beim Laden, keine persönlichen Fragen im Kontaktformular, Angebot an Hilfe und Beratung – all das lässt Ihre Besucher gern und häufig zurückkehren.
Mindestens ebenso wichtig ist guter und individueller Content mit viel Mehrwert. Informative Blogposts, einzigartige Beschreibungen von Produkten und Leistungen und ähnliche Inhalte helfen den Besuchern Ihrer Website und verbessern Ihr Suchmaschinen-Ranking signifikant.
In den Startlöchern: Das Google Speed Update
Wenn Ihre mobilen Internetseiten nur wenige Sekunden zum Laden benötigen, können Sie entspannt dem nächsten Update entgegensehen. Der Page Speed für die mobile Suche soll ab Juli 2018 ein starkes Ranking-Kriterium sein, dies hat Google inzwischen bestätigt. Doch behalten Sie bei allen Performance-Änderungen Ihrer Seite auch weiterhin den Content im Blick!
Lothar
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Hallo Jenny,
vor Jahren habe ich noch jedes Google Update analysiert. Irgendwann wurde es aber zu viel und auch zu undurchsichtig. Die Seo Blogs mögen sich dem annehmen. Am besten ist man betreibt seine Seiten ganz normal ohne sich ständig mit Google Updates zu beschäftigen.
Die Google Serps sind eh nur noch für die ganz großen nützlich. Als kleine Blogger muss man seine Leser halt über andere Kanäle holen.
Und wenn man seinem Stil treu bleibt dann gibts bestimmt noch etwas Platz für den einen oder anderen Longtail in den Google Serps.
Auch page Speed ist so eine Sache. Was soll denn das in Zeiten von immer größeren Bandbreiten. Mit LTE lädt auch eine Seite mit vielen Plugins und anderen Störfaktoren noch recht schnell. Wenn man einen lahmen billigen Hoster hat dann kann man auch bei aller Liebe nichts machen ausser den Hoster zu wechseln.
Oder wie siehst Du das?
Ich lasse mich da einfach treiben. Für Leute die von Googles Gnaden abhängig sind ist das natürlich ein Thema. Hier muss man aber auch Kosten und nutzen abwägen.
Grüße und einen schönen Sonntag
Lothar
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